Manchmal ist es notwendig, ehrlich zu sich selbst zu sein. In diesem Fall geht es darum, dass wir in dieser Welt gar nicht sicher sind. An keinem einzigen Tag. Denn überall lauert die Gefahr in Form von Bakterien, Pollen, Feinstaub und auch Viren. Während Pollen und Feinstaub mit regulären Filtern aus der Luft extrahiert werden können, ist dieser Vorgang bei den Bakterien und Viren ganz anders. Natürlich können wir wie bisher deren Existenz und Auswirkungen schönreden und auf Gott vertrauen. Wir könnten aber auch einfach für jeden Privathaushalt wie auch gewerblich genutzte Räumlichkeiten einen Desinfektionsroboter anschaffen, der eigenständig in der Lage ist, die entsprechenden Räume professionell zu desinfizieren. Geht nicht meinen Sie? Wenn Sie wüssten!
Roboter, die mal wirklich hilfreich sind
Bereits seit einigen Jahren setzen wir Roboter in unseren Haushalten, in unseren Gärten ein. Richtig, es sind die Saug- und Mähroboter von denen die Sprache ist. Viele Haushalte vertrauen bereits auf diese beiden Roboter, um ihre regelmäßigen Aufgaben nicht nur effektiver zu gestalten, sondern auch individuell besser einplanen zu können. Die meisten dieser Nutzer sind begeistert von den Leistungen ihrer neuen Helfer. Warum also sollte man nicht auch die Arbeit der Desinfektion einem Roboter überlassen? Die Desinfektion könnte in einem menschen- und tierleeren Raum vorgenommen werden. Somit wären die Menschen, die sonst die Aerosole der Desinfektionsmittel einatmen würden oder mit Atemschutzmaske arbeiten müssten, von dieser Last befreit. Denn die Desinfektionsroboter arbeiten gar nicht mehr mit flüssigen Desinfektionsmitteln. Sie arbeiten mit UV-Strahlen, mit denen die betroffenen Flächen bestrahlen würden. Vollkommen ohne Chemie. Man denke diesbezüglich auch an die Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen, für die ein Desinfektionsroboter eine große Erleichterung innerhalb der Arbeitswege bedeuten würde.
Wie funktioniert ein Desinfektionsroboter?
Der Desinfektionsroboter muss selbstverständlich auf die entsprechenden Räume eingestellt werden. Hier wird ein ähnliches System wie bei den Saugrobotern verwendet. Als Alternative besteht ein System, das denen der Militärroboter ähnlich ist. Diese Modelle können entweder von jemandem konkret gesteuert werden oder aber ebenfalls autonom fahren. Im letzteren Fall ist ebenfalls eine konkrete Programmierung notwendig. Letztlich ist das Bewegungsmodell aber eher unwichtig. Schließlich muss diese Komponente für den betreffenden Betrieb effektiv sein. Daher sehen die Lösungen hier immer wieder anders aus. Sie können ausschließlich vor Ort gefunden werden.
Der Desinfektionsroboter befährt also autonom die ausgewählten Räume. Dort bestrahlt er die gesamte Umgebung, jede Fläche, die eine Desinfizierung benötigt, mit UV-C Strahlen. Je intensiver eine Fläche bestrahlt wird, desto größer ist der Effekt. Die UV-C Strahlen sind in der Lage in kürzester Zeit bis zu 99,99 Prozent aller Viren, Bakterien und anderer Keime vollständig zu vernichten. Ein Erfolg, der mit herkömmlichen Mitteln nicht zu erreichen ist. Das Tollste an diesen Robotern ist, dass sie sich sofort automatisch abschalten, sobald eine Person den Raum betritt. Erst wenn sie wieder alleine im Raum sind, nehmen sie den Desinfektionsprozess wieder auf. So kann niemand zu Schaden kommen, wenn er aus Versehen auf den Desinfektionsroboter trifft.
Es gibt aber auch andere Modelle, die nicht mit UV-Strahlen arbeiten, sondern mit ganz „normalen“ Verneblerpistolen. Doch auch sie arbeiten zügig, was zu einer großen Zeitersparnis führt. Sie werden von einem User gesteuert. Hierbei ist die integrierte 360°-Kamera eine optimale Unterstützung. Im Gegensatz zum UV-C-Desinfektionsroboter ist dies ein eher unscheinbares Modell, dass allerdings sehr gut vom Personal bedient werden kann.
Alle Desinfektionsroboter sind derart konstruiert, dass sie Hindernisse entweder umfahren können oder aber Neigungen, Steigungen und unterschiedliche Bodenbeläge problemlos überwinden kann. Dies kann durch das Raupenfahrwerk gewährleistet werden. Räder sehen zwar schöner aus, könnten mit all diesen Herausforderungen aber nicht zurechtkommen. Die schöne Optik muss als den Praxisanforderungen weichen.
Desinfektionsroboter – nur etwas für den gewerblichen Gebrauch?
Keine Frage – der Desinfektionsroboter ist auf jeden Fall eine große Bereicherung für den gewerblichen Bereich. Auf diese Weise können große Gebäudekomplexe in kurzer Zeit desinfiziert werden. Dies geschieht vollkommen abgekoppelt vom regulären Reinigungsprozess. Damit eignet sich der Desinfektionsroboter nicht nur für Krankenhäuser, Arztpraxen, Seniorenheime, Schulen und Kindergärten, sondern auch für Flughäfen, Einkaufszentren, Behörden und natürlich auch Produktionsstätten.
Sicherlich würde sich der eine oder andere auch ein entsprechendes Modell für den Privatgebrauch wünschen. Allerdings sind sie für diesen Zweck noch zu teuer, einfach nicht wirtschaftlich vertretbar. Vermutlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis die entsprechenden, kleinen, handlichen Modelle für den Privatmann verfügbar sind. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass es Geduld bedarf, bis man sich endlich auch den eigenen Desinfektionsroboter in die eigene Wohnung holen kann. Und somit auch über eine relativ keimfreie Umgebung verfügt. Bisher gibt es „nur“ kleine Handgeräte, die zum Teil zwar über eine Bewegungsmöglichkeit verfügen. Jedoch sind sie eher für kleine Gegenstände und Betten zu gebrauchen. Daher werden sie für den Einsatz im Urlaub empfohlen, wo es sinnvoll sein kann, das Bett oder die Oberflächen im Bad entsprechend zu behandeln. Für eine optimal keimfreie Wohnung jedoch sind sie zu klein. Für den Anfang aber können sie auf der Arbeitsfläche in der Küche, im Bad und vielleicht auch für das herumliegenden, herumfliegende Kinderspielzeug unserer Kleinsten eingesetzt werden. Mit diesen kleinen Handgeräten hat man zumindest die schlimmsten „Keimzonen“ im Griff, nicht wahr?
Alternativer Einsatz in den Krankenhäusern
Einige Modelle können umgerüstet werden, sodass sie in der Zeit, in der sie nicht für die Desinfektion eingesetzt werden können / müssen, die unterschiedlichsten Materialien von einer Station zur anderen bringen können. Für das Personal ist dies sehr praktisch, da sie ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen können, während der Roboter für sie unterwegs ist.
Fazit
Nein, von einer künstlichen Intelligenz sprechen wir in diesem Zusammenhang noch nicht. Der Desinfektionsroboter ist aber der erste Schritt in Richtung der Automatisierung verschiedener Arbeitsgänge, die vom Menschen nicht so effektiv und schon gar nicht so schnell durchgeführt werden könnten. Wir kommen einfach umhin, uns eingestehen zu müssen, dass es tatsächlich Aufgaben gibt, die der Roboter besser als wir selbst durchführen kann. Gerade im Bereich der Desinfektion sollte man diese Unterstützung großräumig einsetzen. Und wer weiß: Vielleicht bekommen wir auf diese Weise ja ein wenig mehr Ordnung in das globale Infektionsgeschehen.